Dezember 2008 Umweltbrief.org Aktiengesellschaft oder Stiftung ________________________________ Eine Aktiengesellschaft ist in sofern nicht nachhaltig, weil sie an der Börse gehandelt wird und daher ständig Spekulationen ausgesetzt ist, ja geradezu dazu verleitet. Die Logik der Aktiengesellschaft führt dazu, dass alle Gewinne (auch Massenentlassungen) letztlich zur Steigerung des Aktienwerts verwendet werden, was die Spekulation fördert. So sind auch feindliche Übernahmen möglich. Die Eigendynamik der Geldschöpfung und der Aktiengesellschaft und damit die Wachstumsspirale ist gefährlich. Ferner kann die Aktiengesellschaft keine echten Innovationen wagen, denn das könnte die jeweilige Jahresbilanz negativ beeinflussen, was den Sturz des Vorsitzenden zur Folge hätte. Die Aktionäre wollen schließlich Gewinn machen und zwar jedes Jahr! Und der Vorstand gewinnt seine überdimensionierten Tantiemen auch nur bei einem exorbitanten Gewinn für die Aktiengesellschaft, was natürlich nur mit gefährlichem Zocken möglich wird. Sollten die Einstreicher dieser Tantiemen - die Vorstände - nicht endlich auch persönlich haften, wenn das Unternehmen durch ihre Zockerei Schaden nimmt? Jetzt wollen sowohl die Banken als auch die maroden Industriekonzerne von den Regierungen mit Milliarden-Subventionen gerettet werden, nachdem sie alles verspielt haben bzw. sich gegen die längst fälligen Innovationen (z.B. Energiewende) gesträubt haben. Das Argument sind wieder mal die "Arbeitsplätze". Doch diese werden an anderer Stelle aus Rationalisierungsgründen gern abgebaut. So geht der Börsenkurs schon in die Höhe, wenn auch nur angekündigt wird, dass die Aktiengesellschaft Mitarbeiter entlassen wird. Das muss letztendlich zur Massenarbeitslosigkeit ohne irgendwelche Umverteilung führen, was auch jegliche Kaufkraft zerstört! Wirtschaften bedeutet nicht mehr und nicht weniger, als den Austausch von Waren und Dienstleistungen zu betreiben. Wäre da nicht eine Stiftung viel nachhaltiger als eine Aktiengesellschaft? Eine Stiftung kann viel experimenteller und innovativer agieren, sie kann nicht verzockt werden und ist auch vor Übernahmen sicher. Dann wäre ein Wirtschaftswachstum auf tieferem Niveau möglich und die Wirtschaft ökologisch verträglicher und weniger krisenanfällig - und erst noch gerechter, weil es dann keine Grundlage für exorbitante Einkommen für einige wenige mehr gäbe. Auch Arbeitsplätze wären wesentlich sicherer, weil ihr Abbau kein Selbstzweck mehr wäre. Und für die Finanzbranche müsste gelten: Kein virtuelles Zocker-Geld mehr. Kredite, die von Banken vergeben werden, müssen voll gedeckt sein! Mehr bei http://www.woz.ch/artikel/inhalt/2008/nr43/Schweiz/17019.html