Oktober 2003 Umweltbrief.org Rußpartikelfilter für Dieselmotoren ___________________________________ Der Diesel erlebt europaweit einen ungeahnten Boom. Rußpartikelfilter sollen nun die Rußpartikel der giftigen Dieselabgase sammeln und sie alle 500 bis 800 km rückstandslos verbrennen. Rußpartikelfilter können zunächst noch nicht nachgerüstet werden, so dass er flächendeckend noch auf sich warten lassen wird. Der französische Autobauer Peugeot verwendet Rußpartikelfilter schon seit 2001 für seine Dieselmotoren. Der PSA-Konzern (Peugeot/Citroen) verbaute bislang 500.000 Rußpartikelfilter in seinen Dieselfahrzeugen, ohne Aufpreis und ohne Beanstandungen. Allerdings verwendet er dafür ein Additiv, das im Motorraum untergebracht [und natürlich sehr giftig ist!] Die restliche Auto-Industrie jedoch - allen voran die deutsche - wollte zusätzliche Kosten sparen (ca. 41 Mio. Euro pro Hersteller) und argumentierte wie üblich mit der "Optimierung innermotorischer Maßnahmen" etc. Immerhin entfallen z.B. 49 % aller VW-Verkäufe in Deutschland auf Dieselfahrzeuge, bei Mercedes sind es sogar 53 %. Bei unseren Nachbarn in Österreich oder Frankreich sind Selbstzünder sogar noch beliebter: hier entscheiden sich sogar 60 Prozent aller Neuwagenkäufer für die Dieselvariante. [Deshalb stinkt es jetzt auch wieder so heftig auf unseren Straßen und man wagt kaum noch, im Auto per Lüftung Außenluft einzusaugen. Anm. d. Red.] Doch der Druck für die weltweite Konkurrenz wurde immer größer: Eine medizinische Studie prognostizierte im Auftrag des Umweltbundesamts, dass in Deutschland eine nicht unerhebliche Zahl von Todesfällen durch Dieselkrebs (14.000 pro Jahr nur in Deutschland!) vermieden werden könnte, wenn alle Dieselfahrzeuge Rußpartikelfilter hätten - besonders gefährdet seien Kinder! Nun präsentieren fast alle Auto-Hersteller ab Frühjahr 2004 eigene Rußpartikelfilter-Systeme. Ob damit die Lösung gefunden ist, muss sich erst noch zeigen. Denn vorerst rüsten die meisten Hersteller nur die Modelle serienmäßig mit Rußpartikelfilter aus, die den Euro-4-Partikelgrenzwert (0,025 g/km) ohne nicht schaffen würden! Für alle anderen werden Rußpartikelfilter gar nicht oder nur gegen Aufpreis (580 Euro Aufpreis bei Mercedes) angeboten. (Quelle: ADACmotorwelt 9 und 10/2003) Natürlich werden in Kürze Dieselfahrzeuge ohne Rußpartikelfilter erheblich höher besteuert werden. Und das gilt auch für den jetzt noch günstigen Dieselkraftstoff, denn man hat festgestellt, dass Diesel-Verbrennung viel mehr CO2 erzeugt als bislang angenommen! Im direkten Vergleich zwischen Benziner und Diesel hat Diesel (lt. Frauenhofer-Institut) auch das zehnfache Krebs auslösende Potenzial. Trotz Rußpartikelfilter haben die feinen und ultrafeinen Rußpartikel stark zugenommen. "Es ist tragisch, aber durch die Filtersysteme ist der Ruß gefährlicher geworden als früher", urteilt Umweltmediziner Prof. Hans Schweinsfurth. "Bei den feinen und ultrafeinen Partikeln versagen die natürlichen Abwehrmechanismen der Lunge." Laut Sachverständigenrat werden durch feinste Dieselpartikel Erkrankungen der Atemwege, des Herzens und des Kreislaufs sowie Allergien hervorgerufen. Sogar Herzinfarkte können sie auslösen. Die Autoindustrie hat bislang Dieselfahrzeuge als "umweltfreundlich und sparsam" angepriesen und der günstigere Spritpreis hat viele Kunden angelockt. Doch in absehbarer Zeit werden die Steuervorteile endlich wegfallen und Dieselkraftstoff auch auf ca. 1,10 Euro pro Liter steigen. Und schon jetzt ist der Betrieb eines Diesel-Pkws ökonomisch nicht unbedingt günstiger - selbst dann nicht, wenn man 30.000 km pro Jahr fährt! Es hängt ganz von dem Modell, dessen Preis, Besteuerung und Verbrauch ab. Also Finger weg vom Diesel; Und wenn's ums Geldsparen geht, empfiehlt sich ein gasbetriebenes Fahrzeug viel eher! Lesen Sie dazu auch http://www.umweltbrief.org/neu/html/Umweltbrief_spezial_Feinstaub.html unser Archiv: Klimakiller Dieselautos unser Archiv: Elektroautos/Hybridautos unser Archiv: Neue Antriebskonzepte http://www.bmu.de/de/800/nj/download/b_erdgas_studie_kurzfassung http://www.bmu.de/de/800/nj/sachthemen/verkehr/interview_waz030925 Erdgas ist nicht Erdgas. ________________________ Wer Erdgas tankt, schont die Umwelt und spart viel Geld - vorausgesetzt er tankt Erdgas an der richtigen Tankstelle. Denn je nach Region oder Gasversorger werden zwei unterschiedliche Erdgasqualitäten angeboten: Erdgas der Gruppe H (H-Gas oder High-Gas, gefördert in den GUS-Staaten und Norwegen), das vorwiegend in Süddeutschland verkauft wird und Erdgas der Gruppe L (L-Gas oder Low-Gas aus Deutschland), das eher in Norddeutschland verbreitet ist. Der Unterschied: H-Gas verbrennt nicht nur sauberer, sondern hat auch einen höheren Energiegehalt - im günstigsten Fall bis zu 35 %. Für den Gas-Autofahrer bedeutet das bis zu 35 % mehr Reichweite. Allerdings erfährt der Kunde kaum, welche Art von Gas er bei gleichem Preis tankt! Wünschenswert ist eine deutliche Kennzeichnung an der Zapfsäule und die jeweilige Preisauszeichnung in Euro pro Heizwert (kWh) Tell Automakers to Get the Lead Out! ____________________________________ Over 19 million cars and trucks are sold each year in North America. Each car contains over 27 pounds of lead, a substance so toxic it was banned from gasoline and paint decades ago. Despite the dangers, automakers still use lead in batteries and other car parts, even where safer alternatives are available. On August 8th we launched an action alert urging Clean Car pledgers to contact automakers about the dangers of lead use. Nearly 12,000 people have already sent emails to automakers and battery manufacturers urging them to phase out lead in vehicles. It's not too late to participate! If you haven't already, take action! More at http://actionnetwork.org/campaign/carlead