April 2010 Umweltbrief.org Erdölknappheit, Wirtschaftskrise, Klimawandel _____________________________________________ Die Abhängigkeit von den fossilen Energieträgern konfrontiert die Welt mit zwei fundamentalen Problemen. Zum einen gehen uns die fossilen Energieträger aus. Peak Oil ist erreicht. Zum anderen muss der Fossil-Ersatz stattfinden, bevor der Klimawandel verheerende ökologische und wirtschaftliche Konsequenzen mit sich bringt. Nach wie vor werden Klimapolitik und Peak Oil aber als zwei unterschiedliche Themen statt als ein zusammenhängendes Problemfeld diskutiert. Dass ein unbegrenztes Wirtschaftswachstum in einer begrenzten Welt unmöglich ist, mag logisch klingen. Selbstverständlich ist diese Erkenntnis aber längst nicht für alle. Wachstumskritische Stimmen sind kaum zu vernehmen. Eine Entkopplung von Wirtschaftswachstum und Mehrenergieverbrauch wurde bis dahin weltweit nirgends erreicht. Nach der Kreditklemme die Ölklemme: Öl und Kohle sind nicht mehr in der Lage, den immer noch wachsenden Energiehunger der Menschheit zu befriedigen. Dieser Tage hat in Großbritannien eine Gruppe von Unternehmern davor gewarnt, dass dem Land – und sicherlich nicht nur ihm – eine noch viel größere Krise bevorstehe als die der letzten Jahre. Nach der Kreditklemme drohe die Ölklemme, und zwar schon in fünf Jahren, heißt es in einem Bericht des Guardian. Das deckt sich in gewisser Weise mit Warnungen der Internationalen Energie Agentur in Paris, wonach derzeit viel zu wenig in die Erschließung neuer Ölfelder und die Verbesserung der Förderung bereits entwickelter Lagerstätten investiert werde, weshalb schon in wenigen Jahren eine neue Preisexplosion drohe. Das Blatt wirft der Agentur jedoch im gleichen Bericht vor, die Gefahr immer noch herunter zu spielen. Der Guardian zitiert Chris Skrebowski, einen der Autoren der jüngsten Warnungen: "Der nächste größere Versorgungsengpass, begleitet von hochschießenden Ölpreisen, wird erst auftreten, wenn die derzeit durch die Rezession verminderte Nachfrage wieder wächst und die Lager abgebaut hat. Das könnte schon 2012/2013 der Fall sein, spätestens aber 2014/2015, und dann eine große Gefahr für das Wirtschaftswachstum darstellen. Wir sollten uns von der Ölklemme nicht auf die gleiche Weise überraschen lassen, wie es die Kreditklemme getan hat." In der momentanen Weltwirtschaftskrise stellt sich somit die grundsätzliche Frage, ob die Krise als Chance zum Strukturwandel genutzt werden kann. Mehr bei http://www.heise.de/tp/r4/artikel/32/32059/1.html http://www.energiestiftung.ch/service/fachtagungen/fachtagung09