März 2003 Umweltbrief.org Das "alte Europa", die "Vereinigten Schurkenstaaten" und die Eurasische Wirtschaftsgemeinschaft ________________________________________________________________________ Das "alte Europa" (wie Rumsfeld es betitelt) hat den Fehler gemacht, den Kontinent zu entdecken, der heute Amerika heisst und den, alle möglichen unsicheren Elemente dorthin auswandern zu lassen. So konnten nach einer ausgedehnten Vernichtung der Ureinwohner auch die "Vereinigten Schurkenstaaten" (wie es neuerdings in Europa heißt) entstehen, von denen das alte Europa sich nun tyrannisieren lassen muss. Von dem Dollar-protzenden und eigentlich stark lebensverachtenden Damned fucking do or die where is the money hire and fire fast food shareholder value just for fun infotainment market TV dinner bullshit-System wird der Rest der Welt ökonomisch und kulturell fremdbestimmt und unter Druck gesetzt. Dabei gleichen die USA vielleicht am ehesten dem Bild einer Hartschaum-Verpackung, die zwar gut isoliert, aber praktisch unentsorgbar wird und die nicht zwangläufig einen Inhalt haben muss... "Es geht nicht darum, etwas Bestimmtes zu besitzen, das einem durch den Besitz Freude bereitete. Es geht darum, immer wieder neue Zeugnisse der eigenen Konsumfähigkeit zu erwerben." (Richard Sennett zum Wirtschaftsleben Amerikas) Diese "Kultur" ist nur eine andere Form des Konsums. Ihre Antwort auf die Klimakatastrophe heißt ignorieren. Der ineffiziente und ressourcenfressende Aufwand zur trivialen Lebenserhaltung von ca. 200 Mio. Menschen kann schon aus eben diesen Gründen nicht richtungsweisend sein für 5 Milliarden (und mehr!) Erdenbürger und würde global praktiziert zu einem absoluten - vor allem ökologischen - Desaster führen! Den USA mangelt es am E.Q. (Emotional quotient), und auch was Lebensart, Ethik, Nachhaltigkeit und Vergangenheitsbewältigung angeht, sind sie leider ein absolutes Entwicklungsland. Amerikanische Politiker müssen lernen, sich in andere hineinzuversetzen und deren Empfindungen zu verstehen. Und sie haben die Gesetze dieses Planeten zu akzeptieren. Europa und große Teile Asiens sollten Hilfestellung zu diesen Themen anbieten. Die nahe Zukunft wird zeigen, ob sich die USA überhaupt noch als unterstützungswürdig erweisen? Momentan erstrecken sich die wirtschaftlichen Ballungsräume auf den atlantischen und pazifischen Raum und haben immer mit den USA zu tun. Das wird sich zwangsläufig verändern. Sinnvoll wäre es, wenn Europa künftig einen direkten Anschluss an Asien finden würde, um möglichst bald den Eurasischen Kontinent auch als Wirtschaftsgemeinschaft zu erzielen. Geographisch sind Asien und Europa eine Landmasse, die zusammengehört. Eine Trennung ist eher willkürlich und in den Köpfen entstanden. Russland, China, Japan und auch die anderen würden den EURO lieben und die kulturellen Unterschiede könnten erhalten bleiben (so wie auch Skandinavien und die Iberische Halbinsel von an sich völlig unterschiedlichen Kulturen geprägt sind). In vielen Eurasischen Schwellenländern ist zudem auch noch ein enormes Wachstum möglich, vor allem ein nachhaltig-ökologisch geprägtes Wachstum, an dem wir in diesem Jahrhundert ohnehin nicht vorbei kommen werden. >>> Und es hätte auch den immensen Vorteil, dass die schon Jahrtausende alten Kulturen Eurasiens sich nicht mehr von einer gerade zweihundert Jahre alten, im Prinzip abgewirtschafteten Cola-Plastikkultur mit Weltpolizei-Mentalität unterjochen und diktieren lassen müssten, sondern im Gegenteil; von der Finanzkraft, von den Ressourcen und von den Bevölkerungszahlen her wäre ein ökonomisches Eurasien den USA haushoch überlegen! Wenn Eurasien sich nicht rechtzeitig emanzipiert, wird es von den politischen, wirtschaftlichen, geostrategischen und "kulturellen" Interessen der Hypermacht USA geschluckt! Mehr zum Thema Eurasien bei http://www.heise.de/tp/deutsch/kolumnen/mar/14234/1.html http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/buch/14253/1.html http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/mein/14221/1.html http://www.sonnenseite.com/fp/archiv/Akt-News/4720.php