Januar 2003 Umweltbrief.org +++ giftige Weichfolie-Lebensmittelverpackungen +++ Lebensmittelzusätze machen Kinder hyperaktiv +++ Bleivergiftung durch Kerzen +++ Lebensmittel mit Antibiotika giftige Weichfolie-Lebensmittelverpackungen ___________________________________________ Fast alle Käsesorten werden in hauchdünner Dehnfolie verpackt, was appetitlich und hygienisch einwandfrei aussieht. Doch die Weichfolie bringt Weichmacher in den Käse! Neben Folien aus Polyethylen finden manchmal auch PVC-Folien mit hohen Gehalten an DEHA Verwendung. DEHA (Adipinsäure-bis-2-ethylhexylester ist ein Weichmacher, der in den Fettanteil der Käse migrieren kann. Eine Untersuchung von 86 Käseproben durch die Salzburger Lebensmittelüberwachung ergab vor allem bei gut gereiften Hartkäsen exorbitante Rückstandswerte von bis zu 0,9 Gramm pro Kilo. Dies führt gleichzeitig zu geschmacklichen Veränderungen. Da der Durchschnitt bei fast 0,3 Gramm DEHA pro Kilo Käse lag, ist die Verwendung von DEHA-haltiger PVC-Folie für Käse nach der EU-Direktive 90/128 EEC unzulässig! Die höchsten Gehalte fanden die Analytiker in Erdnüssen (37,9 ppm) und geriebenen Haselnüssen (32 ppm), gefolgt von gerebelten Majoran (19 ppm), Backerbsen (17 ppm), Milchcremewaffeln (11,8 ppm), Gewürzen in Verbundpackung (jeweils ca 9 ppm), Toastbrot in Kunststofffolie (7,5 ppm) und Vollreiswaffeln (5,6 ppm). Gering belastet waren Babynahrung, Obst und Getränke. Unter den Phthalaten ist das Di-(2-ethylhexyl)phthalat dank seiner hohen Persistenz, man geht von Halbwertszeiten von über 100 Jahren aus, und einer Jahresproduktion von etwa 4 Millionen Tonnen, inzwischen in unserer Umwelt ubiquitär verbreitet. Bei der Überprüfung von über 80 Zitronen-, Orangen- und Mandarinenölen waren fast alle Proben mit Diisobutylphthalat (max. 62 ppm) und bis (2-Ehtylhexyl)phthalat (max. 30 ppm) belastet. Auch Mineralwasser in PVC-Flaschen sind betroffen! [siehe Wasser-Info] Ein Kilo Hausstaub enthält zwischen 0,3 bis 5,4 Gramm (!) Phthalsäureester. Die Weichmacher aus Kunststoffen sind wegen ihren hormonellen Effekten in die Kritik geraten. Bislang ist nicht bekannt, wie viel Staub der Mensch täglich einatmet und ob die Xenoöstrogene auch über die Haut aufgenommen werden. Mehr bei http://www.dradio.de/cgi-bin/es/neu-pollmer/121.html http://www.umweltbrief.org/neu/html/gifte.html Lebensmittelzusätze machen Kinder hyperaktiv ____________________________________________ Die Nahrungsmittelfarbstoffe Tartrazin (E102), Gelborange S (E110), Azorubin (E122), Cochenillerot A (E124) und der Konservierungsstoff Natriumbenzoat (E211) sind Zusatzstoffe, die besonders häufig und in vielen von Kindern verzehrten Lebensmitteln verwendet werden, wie zum Beispiel Süßigkeiten, Snacks oder Limonaden. Sie alle stehen im Verdacht, Kinder hyperaktiv zu machen! Die britische Food Commission empfiehlt daher besorgten Eltern, beim Einkauf auf die Zutatenliste zu achten, auf der in ganz Europa einheitlich E-Nummern vermerkt werden müssen (EU: Lebensmittelzusatzstoffe und Aromen). Das würde allen Kindern zu Gute kommen, und nicht nur jenen, die bereits hyperaktive Symptome aufzeigen. Mehr bei http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/lis/13534/1.html http://www.umweltbrief.org/neu/html/gifte.html Bleivergiftung durch Kerzen ___________________________ Um Kerzendochte härter zu machen und zum längeren Brennen zu bewegen, mischen die Kerzenhersteller nun Blei in den Docht. Ebenso wie die oft romantischen Düfte wird das Blei also schön gleichmäßig und intensiv in der Raumluft verteilt, so dass es eingeatmet werden kann. Mit einer vier Stunden brennenden Kerze - oder aber auch vier eine Stunde brennenden Kerzen - sind die Grenzwerte bereits 13-fach überschritten. Auch in weit entfernten Räumen im Haus werden die Blei-Grenzwerte noch überschritten. Das schadet besonders Kindern. Mehr bei http://www.boorberg.de/juristerei/juristen/casanova.htm http://www.medizin-forum.de/afp/medizin/020620162907.b4mjn41n.html http://www.umweltbrief.org/neu/html/gifte.html Lebensmittel mit Antibiotika (New York Times) _____________________________________________ Antibiotic Resistance: McDonald's and Other Fastfood Companies React. Why Not Bayer? The New York Times reports that McDonald's, Wendy's, and Popeye's have agreed to stop purchasing poultry products treated with certain antibiotics. Some poultry producers are also reducing the use of these antibiotics in the chickens they produce. Overuse of antibiotics in farm animals increases antibiotic resistance in bacteria, threatening human health. Bayer Corporation, maker of antibiotics, has refused to stop selling antibiotics for use in farm animals, despite pressure from the FDA, Environmental Defense, and nearly 10,000 Action Network Activists. Take Action: http://actionnetwork.org/campaign/antibiotics_envdef/w536durz78xxwx Read the New York Times Article: http://actionnetwork.org/ct/v7qgAFF1jcJp/NYTimes