Oktober 2007 Umweltbrief.org Wie sauber sind PET-Mehrwegflaschen? ____________________________________ Lebensmittelanalytiker haben PET-Mehrwegflaschen und deren Inhalt untersucht. Bereits Geruch und Geschmack lassen kaum Zweifel daran, dass Mineralwasser aus der PET-Mehrwegflasche verunreinigt sein können. In den untersuchten Mineralwasserproben konnten Kohlenwasserstoffe nachgewiesen werden; das sind typische Bestandteile von Mineralölprodukten, daher dürften viele Produkte eigentlich nicht in den Handel gelangen. Nachdem die PET-Mehrwegflaschen gründlich gewaschen und wiederbefüllt wurden (wie in der industriellen Getränkeabfüllung), ließen sich nach einer Woche Rückstände von dem Getränk (z.B. Limonade) finden, mit dem die PET-Flasche vorher befüllt war. Im Gegensatz zu Glasflaschen zeigen PET-Mehrwegflaschen generell das Phenomen des Aroma- und Stofftransfers, d.h. trotz intensiver Reinigung kann man nicht ausschließen, dass Aromastoffe oder andere unerwünschte Substanzen auf nachfolgende Getränke übergehen. Letztlich lassen sich PET-Flaschen nicht immer zu 100% reinigen. Auch die Computernasen, die fremde Gerüche erkennen und die entsprechenden PET-Flaschen aussortieren, scheinen nur bedingt zuverlässig, denn im Bayerischen Institut für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit landen regelmäßig PET-Mehrwegflaschen zur Analyse, weil sich besorgte Kunden über Geruchs- und Geschmacksabweichungen beschweren. Doch auch Wegwerf-Flaschen stellen ein großes Problem dar: Abgesehen von der Unentsorgbarkeit einer PET-Flasche wird das Getränk unmittelbar nach der Herstellung der PET-Flasche - also im noch warmen Zustand - eingefüllt! So dient dann kohlensäurehaltiges Wasser oder Fruchtsaft als Kühlmittel für warmen PET-Kunststoff... Und PET-Flaschen (aus Polyethylenterephthalat) haben Weichmacher (Phthalate) im Kunststoff. Der kann sich durch UV-Einstrahlung (Sonnenlicht) lösen und ins Getränk gelangen. Phthalate schädigen Leber und Spermien! Je länger also das Getränk in einer PET-Flasche ist und je mehr UV-Strahlung die Flasche ausgesetzt ist, desto schlimmer. Obwohl dies der Wissenschaft seit Jahren bekannt ist, haben die meisten Hersteller inzwischen vollständig auf PET umgerüstet. Auch liegt die Verwertungsquote von PET-Flaschen nur bei 72%. PET-Flaschen wurden im Vergleich zu Glasflaschen vom Institut für Lebensmitteltechnologie der Universität Hohenheim untersucht. Mehr bei http://www.uni-hohenheim.de PET ist im Gegensatz zu Glas nicht gasdicht. Da Kohlensäure aus der PET-Flasche herausdiffundiert, können manche Getränke bereits nach einigen Wochen schal und ungenießbar werden; eindringender Sauerstoff führt zu Geschmacksveränderungen und gegebenenfalls zu vorzeitiger Zersetzung. Weil das Problem mit zunehmender Gefäßgröße abnimmt, sind die dünnwandigen Einwegflaschen besonders von kohlensäurehaltigen Getränken meist nur in Füllgrößen über einem Liter erhältlich. Mineralwasser in PET-Flaschen hat eine deutlich kürzere angegebene Mindesthaltbarkeitsdauer (ca. 40%) als solches in Glasflaschen. Da der PET-Kunststoff mit der Zeit gesundheitsschädigendes, nach Wein riechendes Ethanal in die Flüssigkeit abgibt, wurden in PET-Flaschen anfangs nur süßliche, den Beigeschmack kaschierende Getränke abgefüllt. Forscher der Universität Frankfurt wählten im März 2009 eine neue Methode zur Messung von östrogenartigen Substanzen, die sie in Mineralwasser aus PET-Flaschen vermuteten. Sie untersuchten dazu sowohl Mineralwasser aus PET-Flaschen als auch aus Glasflaschen - jedoch nicht wie bisher auf einzelne, bereits bekannte Stoffe, sondern auf eine generelle Belastung durch solche Substanzen. Dabei stellten sie Mengen von bis zu 75 Nanogramm pro Liter an östrogenähnlichen Substanzen fest. Im Durchschnitt sei das Wasser aus PET-Flaschen doppelt so stark belastet durch östrogenartige Substanzen wie das aus Glasflaschen. Die aktuell geltenden Grenzwerte für Schadstoffe in Lebensmitteln sind nicht auf Belastung durch Hormone eingestellt, daher erfassen diese Grenzwerte nicht die Belastung von Lebensmitteln mit östrogenartigen Substanzen. Recycling: In Deutschland gelangen nur etwa 30% der PET-Flaschen in einen „sortenreinen Stoffkreislauf“. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat am 16. März 2009 in einer Stellungnahme methodische Mängel und offene Fragen dieser Untersuchung thematisiert. Auch wenn aus den Ergebnissen der Studie sich nach Ansicht des BfR für die Verbraucher keine Notwendigkeit ergibt, auf Mineralwasser aus PET-Flaschen zu verzichten, so sind PET-Flaschen dennoch mit Vorsicht zu genießen! http://de.wikipedia.org/wiki/PET-Flasche Es hilft nur eines: Hände weg von PET-Flaschen. Kaufen Sie Getränke immer in Glasflaschen. Plastikflaschen? Nein danke ___________________________ Warum Wasser in Glas- oder Plastikflaschen kaufen und die schweren Dinger bis nach Hause schleppen, wenn man für ein paar Cent gleichwertiges Leitungswasser direkt aus dem Hahn zapfen kann? Gesünder als Leitungswasser ist das Wasser aus Plastikflaschen nach Meinung von Experten in der Regel keineswegs, da sich die Weichmacher der Plastikflasche auf den Inhalt übertragen. PET-Flaschen und anderes Plastik sind inzwischen zu einer globalen Katastrophe herangewachsen. Wer sein Trinkwasser am heimischen Hahn zapft, der spart Geld und schont die Umwelt. 89 Milliarden Liter Wasser werden jährlich weltweit in Plastikflaschen abgefüllt. Alleine in den USA werden pro Sekunde 1500 Plastikflaschen verbraucht. 80 Prozent dieser Flaschen landen im Müll. In Deutschland sind ca. 800 Millionen PET-Flaschen pro Jahr im Umlauf PET-Flaschenwasser verursacht 90 bis zu 1.000 Mal mehr Umweltbelastungen als Leitungswasser. Es dauert ca. 500-700 Jahre, bis eine Plastikflasche zerfällt Mehr bei http://www.utopia.de/leitungswasser-statt-plastikflaschen