Januar 2003 Umweltbrief.org Dieselruß erzeugt Krebs! ______________________ Von 1960 bis 2000 hat sich der Auto-Verkehr in Deutschland mehr als vervierfacht - und nimmt weiterhin zu. Besonders bemerkenswert ist die Zunahme von Dieselfahrzeugen: 1980 fuhren 2% der neuen Pkw mit Diesel, heute sind es 40%. In den nächsten Jahren wird der Anteil der der Diesel-Neuwagen nach Angaben von Greenpeace leider auf 50% ansteigen! Lungenkrebs ist die bekannteste Bedrohung, die von Dieselabgasen ausgeht und ist jetzt auch wissenschaftlich anerkannt. Laut Sachverständigenrat haben "die Belege für eine Kanzerogenität beim Menschen in den letzten Jahren zugenommen." Im direkten Vergleich zwischen Benziner und Diesel hat Diesel das zehnfache Krebs auslösende Potenzial (lt. Frauenhofer-Institut). Trotz "Rußfilter" haben die feinen und ultrafeinen Rußpartikel stark zugenommen. "Es ist tragisch, aber durch die Filtersysteme ist der Ruß gefährlicher geworden als früher", urteilt Umweltmediziner Prof. Hans Schweisfurth. "Bei den feinen und ultrafeinen Partikeln versagen die natürlichen Abwehrmechanismen der Lunge." Laut Sachverständigenrat werden durch feinste Dieselpartikel Erkrankungen der Atemwege, des Herzens und des Kreislaufs sowie Allergien hervorgerufen. Sogar Herzinfarkte können sie auslösen. Kinder sind besonders gefährdet. Dieselrußpartikel fördern auch viel mehr CO2 als bisher angenommen! Die Autoindustrie hat bislang Dieselfahrzeuge als "umweltfreundlich und sparsam" angepriesen und der günstigere Spritpreis hat viele Kunden angelockt, die das laute Dröhnen eines Diesels wohl nicht stört. Aber es gibt bislang nur ein einziges Fahrzeug (von Peugeot), das den Dieselruß sammelt und dann verbrennt. Und nun ist er allgegenwärtig, der Gestank von verbranntem Öl, früher nur bei Lastern und Bussen, heute schon bei fast der Hälfte der Pkw. Muss man einem Diesel hinterherfahren, kann man nur noch Lüftung und Fenster schließen. Tipp: Wir empfehlen Autofahrern dringend, aus Gesundheitsgründen die Lüftung auf "Umluft" zu schalten. Aber was sollen wir den Fußgängern und Radfahrern empfehlen??? Mehr in unserem Archiv: Elektroautos/Hybridautos und Archiv: Neue Antriebskonzepte Mythos Auto ___________ Der Mythos Auto besteht in einem gesättigten Markt letztendlich nur noch aus dem Mythos, wie wir ihn aus der Werbung kennen; das neueste Modell fährt wie von Geisterhand gesteuert durch schöne und einsame Landschaften, luxuriös, elegant und vor allem sportlich, neu und einzigartig. Die Realität sieht leider anders aus: endlose Staus und Lkw-Ketten, verstopfte Städte und Parkplatznot, zwei Rush hours pro Tag und immense Abgasprobleme. Von Verkehrsinfarkt ist die Rede. Das Individualverkehrsmittel Auto hat sich durch seine Vielzahl selbst ad absurdum geführt. Doch die Industrie will noch mehr verkaufen, vor allem in der Dritten Welt. Dort braucht man wenigstens (noch) keine Umweltauflagen zu erfüllen und kann ohne den Alibi-Kat liefern. Was bleibt, ist der Mythos von Freiheit und Abenteuer, den man durch die Werbung aufrecht zu erhalten trachtet. Die rot-grüne Bundesregierung will bis 2020 die Treibhausgase in Deutschland gegenüber 1990 um 40 Prozent reduzieren, so steht es im Koalitionsvertrag. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) bezweifelt, dass dieses Ziel erreicht werden kann. > Nun, jedenfalls nicht mit dem "Phaeton" (der "VW-Innovation" schlechthin), der immerhin 26 Liter/100km im Stadtverkehr verbraucht! Und auch der tolle Maybach und der neue Porsche-Geländewagen werden für dieses Ziel nicht förderlich sein können... Mehr in unserem Archiv: Ökotipp "Carsharing und Bahn-Gruppenreisen". PS: Eine TED-Umfrage des ADAC hat ergeben: 97,2 % finden es gar nicht gut, dass es nur noch lackierte Auto-Stoßfänger gibt. Der Grund liegt auf der Hand: ein harmloser Parkrempler - und es folgt eine saftige Reparaturrechnung! Befragt man die Autoindustrie dazu, kommt stets die Antwort: "Der Kunde wünscht es so." [Aha!] Auf diese Weise entsteht immer mehr unnützer "Luxus" (wie der elektrisch verstellbare Innenspiegel!), der die Fahrzeuge immer schwerer (auch anfälliger) werden läßt, was natürlich zwangsläufig den Schadstoffausstoß vergrößern muss. So auch bei der steigenden Anzahl von schweren Geländewagen, für die es kein geeignetes Gelände mehr gibt...