Juli 2002 Umweltbrief.org Starke Regenfälle unterspülen das größte Endlager für radioaktive Abfälle in Zentralasien _____________________________________________________ Im Fergana-Tal, das zu Usbekistan, Kirgisistan und Kasachstan gehört und in dem zehn Millionen Menschen leben, droht eine ökologische Katastrophe. In der Region halten bereits seit zwei Monaten starke Regenfälle an, wodurch das größte Endlager für radioaktive Abfälle in Zentralasien unterspült wird. An der Grenze zwischen Usbekistan und Kirgisistan wurden seit 1946 in stillgelegten Uranerzgruben an den Hängen des Berges Tjan-Schan nahe des Flusses Majlisaj Abfälle aus radioaktiver Produktion der Sowjetunion, der Tschechoslowakei und der DDR "endgelagert". Das radioaktive Endlager hat eine Fläche von insgesamt 1000 Hektar. Genauesten Schätzungen nach haben sich nach 40 Jahren Endlagerung radioaktiver Stoffe dort etwa zwei Millionen Kubikmeter lebensbedrohlicher Abfälle angesammelt. Die in aller Eile nach Technologien der 50er Jahre des vergangenen Jahrhunderts endgelagerten radioaktiven Abfälle strahlen mit 4000 Mikroröntgen pro Stunde, was alle festgelegten Normen übersteigt. Nach Angaben des kirgisischen Parlaments werden für eine Sanierung des Endlagers mehrere Hundert Millionen US-Dollar benötigt. Diese Mittel stehen in jener Region jedoch nicht zur Verfügung! Die Weltbank gewährte für dieses Programm bereits eine Million US-Dollar und die Deutsche Stiftung für internationale Entwicklung schenkte ein Frühwarnsystem vor Erdrutschen. Gerade dieses schlug als erstes Alarm. Nach den Regenfällen sind die Berghänge in Bewegung gekommen. Eine Autostraße ist bereits verschüttet und ein Damm gebrochen. Radioaktive Stoffe gelangen in den Fluss Majlisaj und weiter in den Fluss Syr Darja. Nach Meinung von Experten droht dem Fergana-Tal zurzeit eine unsichtbare tödliche Gefahr. Quelle: http://www.dw-world.de/monitor Die meisten Medien verschweigen diesen Vorfall bislang noch. Und was wäre, wenn z.B. in Gorleben unter dem Salzlager etwas vergleichbares geschehen würde - nicht auszudenken!