November 2009 Umweltbrief.org Von der Gier der Manager ________________________ Gierig zu sein und auf kurze Sicht zu fahren sind keineswegs Privilegien der Banker. In den börsennotierten Konzernen hat man seit Jahr und Tag nur einen Zeithorizont von drei Monaten mit Blick auf das Allerheiligste, das >>> Quartalsergebnis. Um die Profiterwartungen der Analysten nicht zu enttäuschen, werden Investitionen in die Zukunft gekillt oder die Kostenmesser tief in die Konzernmuskeln getrieben. Was das für Kunden und Personal bedeutet, ist egal. Die Lieferanten haben sich zu fügen. Was immer der Grund für eine Absatzkrise ist, die verantwortlichen Manager können ihren Kopf mit ambitionierten Kostensenkungsplänen retten. Als besonders hinterhältige Kostenfaktoren und Feinde des Profits werden die Mitarbeiter enttarnt. Mit erstaunlicher Konsequenz manövrieren die Konzernbosse ihre Unternehmen - und in der Folge Wirtschaft und Gesellschaft - kurzsichtig und zwangsläufig in die Sackgasse. Von der notwendigen Umkehr ist bisher nichts zu bemerken. Dass die Vernichtung von Hundertausenden lukrativer Konzernjobs und das Wuchern billiger prekärer Arbeitsverhältnisse nicht ohne Folgen für die gesamtwirtschaftliche Nachfrage blieb, konnte keine Überraschung sein. Nur unsere Konzernchefs rechneten offenbar mit der unendlichen Konsumfreude und Leidensfähigkeit der Arbeitnehmer, deren Einkommen sich - dank der Sparpolitik gegenüber Mitarbeitern - seit Jahren bekanntermaßen gegenläufig zu jenem der Bosse und der Profite der Konzerne entwickelte. Die Selbstzerstörung der Konzerne ist in vollem Gang. Mehr bei http://www.dtv.de/magazin/index.php/brisant/kopfzahl-paranoia/1904 http://www.magazincocktail.de/index.php?option=com_content&view=article&id=2059:katharina-weinberger-kopfzahl-paranoia&catid=9:buecher&Itemid=17