März 2002 Umweltbrief.org Klimakatastrophe im Weissen Haus ________________________________ Die neue amerikanische Klimapolitik, die heute von der Bush-Administration verkündet wird, ist nach Ansicht der Umweltstiftung WWF eine völlig unzureichende Antwort auf den Klimawandel durch den Treibhauseffekt. Nach einem Jahr angeblicher "intensiver Beratungen" werde die Politik der USA nun sein, die amerikanischen Treibhausgas-Emissionen auf unabsehbare Zeit weiter ansteigen zu lassen. "Dies ist ein Valentins-Geschenk für die Umweltverschmutzer und ein Affront gegen den Rest der Welt", sagte Regine Günther, Leiterin des Referats Klimaschutz beim WWF Deutschland. Während der Plan der Bush- Regierung dazu führen dürfte, dass die amerikanischen Kohlendioxid- Emissionen (CO2) spürbar ansteigen, stehen alle anderen Industriestaaten kurz davor, endlich ihre Emissionen zu senken: Der erste völkerrechtlich bindende Klimaschutz-Vertrag, das Kyoto-Protokoll, soll in Kürze in Kraft gesetzt werden und verpflichtet die Staaten zur Reduktion der CO2-Ausstösse in den nächsten 10 Jahren. Obwohl die USA der weltweit grösste Verursacher von Treibhausgasen sind, stieg die Bush-Regierung vor einem Jahr aus dem Kyoto-Protokoll aus. Der jetzige Vorschlag von Bush wird nach Ansicht des WWF kaum dazu führen, dass die Emissionen der USA von ihrem bisherigen klimazerstörerischen Trend abweichen. "Diese Politik ist armselig. Sie ist viel weniger als das, was die erste Bush-Regierung vor einem Jahrzehnt beim Erdgipfel in Rio mit beschlossen hat", so Regine Günther. "Angesichts der einhelligen wissenschaftlichen Erkenntnis - der auch die US-Regierung zugestimmt hat - dass der Klimawandel bereits stattfindet und enorme Schäden verursachen wird, ist es einfach nur schockierend." Die Behauptung der Regierung Bush, Emissionsreduktionen würden die Wirtschaft schädigen, bezeichnet der WWF als puren Mythos. Deutschland und Grossbritannien seien Beispiele dafür, dass trotz Wirtschaftswachstums CO2-Emissionen gesenkt werden können. "Die deutsche Bundesregierung muss sich jetzt eindeutig positionieren und klar machen, dass die USA in die internationale Gemeinschaft des Kyoto- Protokolls zurückkehren müssen", fordert Regine Günther. Wichtige amerikanische Firmen planen viel deutlichere Emissionsreduktions-Ziele, als Bush sie anstrebt. Im Rahmen des "WWF-Climate Savers Program" haben sich auch grosse Firmen wie Johnson & Johnson, Nike und Lafarge zu einer klaren Reduktion ihrer CO2-Emissionen verpflichtet. http://www.wwf.de/presse/pressearchiv/artikel/00342/index.html Nun, das ist ein weiterer Beleg dafür, wer den Wahlkampf für Bush jr. finanziert hat. Die CO2produzierende Industrie, der militärisch-industrielle Komplex, fordern halt Gegenleistungen. Das meiste Geld fließt nach wie vor ins Öl und bereitet damit die Zerstörung des Planeten und den Untergang unserer Zivilisation aktiv vor! Nur weitere Investitionen in ethisch-ökologische Geldanlagen können diesen Wahnsinn langfristig und nachhaltig stoppen.