März 2011 Umweltbrief.org Mehr Nachhaltigkeit im Konsum _____________________________ Weniger konsumieren tut nicht weh: Die Konsumenten können nachhaltiger leben, ohne dabei an Lebensqualität zu verlieren, so das Credo des srilankesischen Klimaforschers Muhan Munasinghe. "Wir sprechen hier nicht von Unmöglichem, sondern von kleinen, aber ständigen Optimierungen, die nicht weh tun und die auch Akzeptanz finden. Die Formel dafür lautet, ein Thema zu starten, es den Konsumenten in die Hand zu geben, damit schließlich auch Gruppen von Produzenten handeln. Die Politik kann dabei durch Richtlinien ihren Beitrag leisten. Ziehen alle an einem Strang, so gelingt die Nachhaltigkeit." Mehr bei http://www.schweizmagazin.ch/panorama/5971.html Nachhaltigen Konsum durch Steuern steuern _________________________________________ Verbraucher meinen, für nachhaltigen Konsum soll der Staat durch Steuern steuern. Die Menschen sind an sich mitunter schon weiter als die Politik, die sie sich gewählt haben, so ließe sich aus manchen Eurobarometer-Ergebnissen diagnostizieren. Gerade beim Klimaschutz und der Frage des nachhaltigen Konsums könnten die Politiker von den Menschen ein bisschen lernen, die haben da anscheinend schon einiges mehr begriffen. Eine direkte Konsumlenkung durch Steuern ist für die große Politik ein heikles Thema und wird deshalb ungern angerührt, dabei ist das eine traditionelle Form, um gesellschaftspolitische Ziele durchzusetzen. Verpflichtender "Kohlendioxid-Fußabdruck": 72% der Europäer hätten übrigens auch gerne eine verpflichtende Kennzeichnung zum Kohlendioxid-Fußabdruck, also eine Angabe auf den Waren, wie viel Kohlendioxid das jeweilige Produkt verursacht. Demgegenüber spielen herkömmliche Umweltzeichen nur für 47% eine wichtige Rolle bei Kaufentscheidungen. Für 82% der Europäer ist allgemein die Auswirkung, die gekaufte Produkte auf die Umwelt haben, wichtig. Dieser Wert ist beachtlich, wenn man die Bedeutung des Preises der Ware im Vergleich dazu ansieht, denn dieser ist mit 89% nur ein bisschen mehr wichtig. Die Umsetzung einer umweltbezogenen Steuer könnte in erster Linie mit der Umsatzsteuer (Mehrwertsteuer) erfolgen. Bevor ein Unternehmen also ein Produkt auf den Markt bringt, das wäre die Folge einer solchen Lösung, muss dessen "Umweltwert", etwa der Kohlendioxyd-Fußabdruck, bestimmt und zugeordnet werden, aus dem sich dann die Umsatzsteuer bestimmt (schlechte Umweltqualität – hohe Steuer, gute – niedrige). Parallel dazu könnte dann die Kennzeichnung für die Verbraucher erfolgen, das wäre kein Mehraufwand mehr. Frankreich führt ab 2010 eine CO2-Abgabe ein, die nicht primär bezwecken soll, die Staatskasse zu füllen, sondern vielmehr die privaten Haushalte und die Unternehmen nach und nach zu einer Änderung ihres Verhaltens zu bringen und weniger fossile Energieträger zu verbrauchen. Doch unsere Politik traut sich sicher nicht, eine solche Regelung gegen die Interessen der Industrie durchzusetzen. Mehr bei http://www.heise.de/tp/r4/artikel/31/31550/1.html http://content.globalmarshallplan.org/ShowNews.asp?ID=1542