Umweltbrief.org Ressourcenbegriff und Ökosozialprodukt ______________________________________ Kann der heutige Wohlstand der Industrieländer und der ihm zu Grunde liegende Verbrauch an Ressourcen Maßstab für das künftige Lebensniveau aller Völker sein? Ist der Lebensstandard der Bevölkerung der Industrieländer langfristig eher durch wirtschaftspolitische oder machtpolitische Instrumente zu sichern? Lässt sich das derzeitige Entwicklungs- und Wohlstandsgefälle zwischen Industrie- und Entwicklungsländern auf Dauer aufrecht erhalten? Längst sind internationale bewaffnete Auseinandersetzungen um die Ressource Wasser in bedrohlich greifbare Nähe gerückt. Es ist kaum auszudenken, was geschehen würde, wenn alle Länder der Erde das USA-Niveau anstreben würden. Hätten alle Menschen einen Lebensstil wie der durchschnittliche Deutsche, hätte die Menschheit schon lange auf den Mond auswandern müssen. Auch ein angedachter Energie-"Import" aus dem Weltraum würde keines der menschlichen Probleme nachhaltig lösen; im Gegenteil würde zusätzliche Energiezufuhr aus dem Weltraum unweigerlich mit einer globalen Temperaturerhöhung verbunden sein und weitere unkontrollierbare Prozesse in Gang setzen. Immer dann, wenn Wirtschaftssysteme aus dem Gleichgewicht geraten, werden Geld und Geldprodukte zu sehr fragwürdigen Ressourcen. Spätestens seit dem Erscheinen des Berichtes des Club of Rome "Die Grenzen des Wachstums" 1972 sind die globalen Probleme unseres Planeten als Grundfragen der menschlichen Entwicklung und Existenz in das Bewusstsein breiter Bevölkerungsschichten und in die Tagespolitik vorgedrungen. Nicht nur wirtschaftliches Handeln, sondern auch Verbrauchsgewohnheiten, Ansprüche und Freizeitverhalten sind des Überdenkens wert. Es geht um die Aussöhnung von Ökonomie und Ökologie, um die Implementierung nachhaltigen ökologischen Wirtschaftens als Führungsgröße wirtschaftlicher Tätigkeit überhaupt. Die vierte Phase der industriellen Revolution muss die "Nachhaltigkeit" als grundlegendes Wirkprinzip umsetzen. Gemeint ist eine Nutzung aller Ressourcen in einem solchen Maße, dass dieses ständig weiter auf gleichem Niveau beibehalten werden kann. Mehr von Eberhard Kühne bei http://www.telepolis.de/deutsch/special/zen/13817/1.html