Mai 2009 Umweltbrief.org Sicherheitsrisiken durch Klimawandel ____________________________________ Das Konfliktpotential des weltweiten Klimawandels wird nach Einschätzung britischer Wissenschaftler von der Staatengemeinschaft stark unterschätzt. Wenn der Klimawandel nicht aufgehalten und kritische Grenzwerte überschritten würden, werde er zu einem ursächlichen Faktor für Zwischen- und innerstaatliche Konflikte, heißt es in einem Bericht des Royal United Services Institute (RUSI) in London. Die Sicherheitsrisiken seien denen der Weltkriege vergleichbar, nur dass diese für Jahrhunderte weiterbestünden. Die Auswirkungen des globalen Klimawandels würden dazu führen, dass Hunderte Millionen von Menschen vor Dürren, Fluten und Hungersnöten fliehen. Die Staaten reagierten auf diese Bedrohungen bislang zu langsam und nicht angemessen, heißt es in dem Bericht. Für eine dringend notwendige Kurskorrektur in der Klimapolitik seien Ausgaben notwendig, die etwa mit denen vergleichbar seien, die derzeit für die Terrorismusbekämpfung aufgewandt würden. Es herrscht jedoch allgemein Konsens darüber, dass dem internationalen Klimaschutzprotokoll von Kyoto vor allem Symbolcharakter zukommt, und dass das noch auszuhandelnde Kyoto II, das ab 2012 gelten soll, um vieles tiefer in die Gesellschaft wird eingreifen müssen, um nennenswerte Klimaschutzziele zu erreichen. Ungeachtet aller Einsichten und Absichtserklärungen der Politiker werden in der Europäischen Union, den USA und Asien zahlreiche neue Kohlekraftwerke gebaut, was darauf hinausläuft, dass die Konzentration von Treibhausgasen in der Atmosphäre steigen und steigen wird, selbst wenn sich die Nationen auf CO2-Reduktionsziele einigen sollten. Während der Vertreter des Militärs unumwunden eine Ausweitung des Gewaltapparats anstrebt - auf nichts anderes liefe es hinaus, wenn Klimawandelfolgen zu einer Frage der Nationalen Sicherheit erklärt werden -, und gemeinsame Anstrengungen der führenden Nationen im Kampf gegen den Klimawandel anmahnen, beurteilt der Wissenschaftler Welzer die künftige Menschheitsentwicklung vor dem Hintergrund grundlegender menschlicher Interessen, die im Falle einer Not in der Regel gegen die Artgenossen gerichtet sind. Die Beschaffung von Wasser und Nahrung wird für viele Menschen zu einer unmittelbaren Überlebensfrage. Mehr bei http://de.reuters.com/article/worldNews/idDEHUM34032620080423 http://www.schattenblick.de/infopool/umwelt/redakt/umkl-325.html