Juni 2002 Umweltbrief.org Die Theorie der Nachhaltigkeit ______________________________ "Die meisten Menschen verstehen unter Nachhaltigkeit Bahnhof. Allenfalls 11% der Deutschen können mit dem Begriff etwas anfangen. Beschämend wenig, wenn man bedenkt, daß dieses Prinzip den Planeten Erde im 21. Jahrhundert vor dem ökologischen und sozialen GAU bewahren soll. Das spricht nicht gegen das Konzept von der nachhaltigen Entwicklung, aber gegen Politiker, deren Starrblick auf den einzigen Indikator Wirtschaftswachstum ein umfassendes Verständnis von Nachhaltigkeit verhindert. Nach fast 10 Jahren seit dem Erdgipfel von Rio ist das in Deutschland endlich Vergangenheit, dank der vom Kabinett verabschiedeten nationalen Nachhaltigkeitsstrategie. Der Bodenverbrauch wird extrem begrenzt, die Energieeffizienz verdoppelt, die Forschungsausgaben steigen kräftig, die Beschäftigung auch, .... hierfür gibt es klare zeitgebundene Ziele. Und die sind genauso wichtig wie die Wachstumsprozente. Ja, in der Theorie. Denn auch in Schröders "Green Cabinet", das diese Strategie erarbeitete, war klar, wer im Konfliktfall etwa zwischen Wirtschaft und Umwelt siegt. Dass das Zukunftsprogramm ausgerechnet beim Klimaschutz keine mittel- bis langfristigen Ziele enthält, liegt daran. ...Das ist nachhaltig ärgerlich". (jw in der Frankfurter Rundschau)