Dezember 2009 Umweltbrief.org UN-Umweltstudie: Milliarden-Subventionen schaden der Umwelt ___________________________________________________________ Das ökologische Gleichgewicht gerät zunehmend aus der Balance. Die Menschheit gefährdet ihre natürlichen Grundlagen: Mit fast 670 Milliarden Euro unterstützen finanzstarke Staaten Schlüsselbereiche wie Landwirtschaft, Fischfang, Bergbau und Energie, errechneten die Autoren eines vom UN-Umweltprogramm UNEP in Auftrag gegebenen Berichts. Ein großer Teil davon trage "massiv zur Zerstörung der natürlichen Ressourcen bei", sei ineffizient, überholt oder schädlich. Die Autoren fordern die Politik auf, bei der Vergabe von Subventionen mehr auf Erhalt und wirtschaftlichen Nutzen der Artenvielfalt zu setzen. "Die zahlreichen und komplexen Werte der Natur haben unmittelbare Bedeutung für das menschliche Wohlergehen und öffentliche wie private Investitionen", sagte Studienleiter Pavan Sukhdev. Diese Werte für die Gesellschaft zu würdigen und zu honorieren, "muss Vorrang in der Politik genießen". Die Zerstörung natürlicher Ökosysteme könne jährlich bis zu fünf Billionen Dollar kosten, sie zu bewahren, dagegen nur 45 Milliarden Dollar, heißt es. Die natürliche Leistung der Ökosysteme beziffern die Autoren der Studie auf fast fünf Billionen Dollar. Mehr als ein Drittel der weltweiten staatlichen Beihilfen fließe jedoch in die Produktion und den Verbrauch von fossilen Brennstoffen, mahnen die Verfasser der Studie, die das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung in Leipzig wissenschaftlich koordinierte. Ihr dringender Appell: Die Abholzung der Wälder stoppen, tropische Korallenriffe und die Fischbestände der Weltmeere schützen sowie den allgemeinen Niedergang der Ökosysteme aufhalten, der für die anhaltende Armut der Landbevölkerung in Entwicklungsländern verantwortlich sei. Mehr bei http://www.zeit.de/wirtschaft/2009-11/unep-studie-umweltschutz