November 2001 Umweltbrief.org -Die Ökologie des Krieges -Umweltkatastrophe Golfkrieg Die Ökologie des Krieges ------------------------ Ein Grund für einen weiteren Krieg konnte wieder einmal gefunden werden. Der militärisch-industrielle Komplex lebt davon, dass ein möglichst großer Rüstungsetat auch zur praktischen Anwendung kommt. Die Frage ist immer nur, wieviel Steuer-Milliarden in welchen (Wüsten-) Sand gesetzt werden. Oder muss der Ressourcenfresser Nr. 1 die Erdgas-Vorkommen sichern? Um das alles zu finanzieren, druckt die Federal Reserve Bank seit dem Anschlag täglich ca. eine Milliarde US-Dollar und entwertet den ohnehin überbewerteten Dollar damit nunmehr im Stil einer Bananenwährung - "eine gigantische Inflationswelle rollt auf die USA zu". http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/co/9865/1.html Also 175% tatsächliche US-Inflation im Oktober 2001 Unser Tipp: Dollars jetzt verkaufen! Der Euro wird zwar durch Stützkäufe den Dollar stabilisieren müssen (europäische Solidaraktion für den "Kreuzzug gegen das Böse") und dadurch leicht geschwächt werden, aber bei einer solchen Dollar-Inflationsrate wird man mit dem Euro mittel- bis langfristig einfach besser fahren. Das große militärische und ökonomische "Stratego"-Spiel führte offensichtlich zum Bündnisfall und zu der nun US-verordneten Solidarität aller, die nicht selbst als Terroristen oder deren Sympatisanten gelten wollen. Aber wenn man überlegt, was ein Krieg ökologisch bedeutet für Menschen, Flora, Fauna und nicht zuletzt für den Planeten und sein Klima, so kommt man zwangsläufig zu dem Ergebnis, dass unsere wenigen 3-Liter-Autos und unsere Mülltrennung sehr wenig bedeuten angesichts des ökologischen Aufwands und der Verwüstungen eines Krieges. Kampfflugzeuge und Panzer haben keine Katalysatoren, stoßen sie doch täglich mehr Schadstoffe aus als ein Familien-Fahrzeug in zehn Jahren! Brennende Ölfelder, Landschaften und Städte sind sicherlich auch nicht förderlich, die CO2-Emission zu reduzieren (ist Bush schon deshalb aus dem Kyoto-Protokoll ausgestiegen?). Auch das Abschießen von Munition mit Uran-Kern hinterläßt ganz sicher "nachhaltige" Spuren. Jedoch wer die totale Abholzung des Regenwaldes und damit die Klimakatastrophe nicht scheut und auch weiterhin gern auf Erdöl (möglichst auch aus den Naturschutzgebieten Alaskas) setzt, den stört auch die Verunreinigung des Trinkwassers im "Feindesland" nicht. Ökologische Zerstörung ist ein taktisches Mittel! Die Unmengen von Giftstoffen, die aus zerstörtem Kriegsmaterial in die Umwelt gelangen, sind natürlich ungezählt. Ob es Schiffe oder U-Boote sind, die mit allen erdenklichen Kampfstoffen - auch nuklearen - im Meer versinken oder im Hafen von z.B. Murmansk vor sich hindümpeln und rosten, ob gestrandete Landfahrzeuge oder gestürzte Flugzeuge, der Sondermüll wird nicht entsorgt! Die Munitionsreste aus dem Ersten Weltkrieg lagern noch heute kistenweise auf dem Grund von Nord-und Ostsee. Laut Angaben der "Tagesschau" vom 25.10.2001 sind bereits 70% der deutschen Bevölkerung für die Beendigung des Krieges gegen Afganistan. Das Bewußtsein, dass wir alle EINE Bevölkerung auf EINEM Planeten sind, ist leider noch nicht sehr weit verbreitet. Wenn wir die Menschen in islamischen Ländern weiterhin verhungern lassen, kann sich nichts bessern (Care-Pakete wurden nur an den ersten Kriegstagen abgeworfen!). Macht und Ökonomie scheinen die Beweggründe zu sein, über andere Herrschaft ausüben zu wollen. Laut Angaben der Vereinten Nationen sind es 6% unserer Weltbevölkerung, die 59% des gesamten Reichtums besitzen und sie alle kommen aus den USA. In diesem Jahrhundert ist es wirklich an der Zeit, zu der allgemeinen Einsicht zu gelangen, dass wir uns auf diesem Planeten schon aus ökologischen Gründen keinen Krieg mehr leisten können; der "Gewinner" ist am Ende der ökologische Verlierer, denn er muss in dieser Umwelt weiterleben! Spruch des Monats Wahrhaft siegt, wer nicht kämpft. Der beste Krieg ist einer, der nicht geführt wird. Sun Tse (um 1000 vor 0) oder Einen Krieg zu beginnen, heißt nichts weiter, als einen Knoten zerhauen, statt ihn aufzulösen. Morgenstern Umweltkatastrophe Golfkrieg ___________________________ von Irene Gronegger Die Regeneration dauert noch an, während der nächste Krieg droht. Im Golfkrieg waren bei der bisher größten marinen Ölkatastrophe mehr als eine Milliarde Liter Erdöl in den Persischen Golf geflossen. Nach Kriegsende geriet die ökologische Situation bald in Vergessenheit. Doch die geschädigten Küstenbiotope haben sich erst teilweise regeneriert. Einige Forscherteams beobachten die langfristige Entwicklung an der Küste Saudi-Arabiens. Zur größten Ölpest der Geschichte, zur Regeneration der Küsten und zu den brennenden Ölquellen in Kuwait mehr bei http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/co/13236/1.html -------------------------------------------------------------------------------- PS: Allein 7.000 Wale sterben jährlich in den Netzen der dänischen Steinbutt- und Kabeljau-Fischerei. Mit einer großen Kampagne für einen sofortigen und umfassenden Rettungsplan für die Nordseewale will der WWF deren qualvollen Tod jetzt stoppen. Dazu brauchen sie unsere Unterstützung! Spenden können Sie unter: http://www.wwf.de/aktive-hilfe/spenden/nordsee0808/index.html