Umweltbrief
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Dezentralisierung und Erneuerbare EnergienDer Umstieg auf klimafreundliche und bezahlbare Energieversorgung geht nur mit Erneuerbaren Energien. Dieser bringt jedoch Umbrüche für die bisherige Struktur der Kraftwerke, der Stromversorgung und der Stromversorger mit sich.Der Anteil aus Wind- und Sonnenenergie, Bioenergie, Wasserkraft und Geothermie steigt stetig. Der erneuerbare Strom muss allerdings im Netz aufgenommen, verteilt und bei Bedarf gespeichert werden. Das ist eine Herausforderung besonders für die Betreiber der Pumpspeicher, aber auch für die Infrastruktur der Übertragungsnetze. Letztere befinden sich immer noch im Besitz der großen Stromkonzerne, die mit den Stromnetzen zwar viel Geld machen, aber sie nur sehr ungern für erneuerbaren Strom zur Verfügung stellen.
Der geplante massive Stromtrassenbau
zementiert
die Großstrukturen der Konzerne. Neue Stromtrassen werden gar
nicht
benötigt, sondern eine Dezentralisierung der Stromerzeugung und
Nutzung
durch Erneuerbare Energien. Anstelle einer isolierten Betrachtung der
Stromnetze
brauchen wir daher eine Gesamtstrategie
für den Ausbau der Erneuerbaren Energien.
Wenn wir die Engergiewende stemmen wollen, müssen wir bei der Energie-Autarkie
der einzelnen Haushalte ankommen, da nur hier Energieerzeuger und Energieverbraucher völlig deckungsgleich sind,
was u.a. Rebound-Effekte reduziert/verhindert.
Über dezentrale Strukturen mit einzelnen Haushalten oder kleinen Gruppen von Haushalten lässt sich die
Energieversorgung geradezu neu erfinden. Damit könnte das Vorgehen in vielen Details der historischen Entwicklung
vor etwa einhundert Jahren folgen. Um die so entstehenden Mikronetze könnten sich Cluster bilden, die von lokalen
Strukturen dann wieder in überregionale Systeme wachsen.
Auch die regionale Selbstversorgung mit
Energie aus regionalem Müll bekommt zunehmend Bedeutung. Ein
Beispiel
ist die Energieversorgung durch eine saubere und
effiziente Müllentsorgung (statt Müllverbrennung). Denn Müll
ist
wertvoll: Die langfristig steigenden Preise auf den weltweiten
Rohstoffmärkten
beweisen es.
Für die konsequente Nutzung
von Erneuerbaren
Energien bietet sich die Dezentralisierung der Stromversorgung geradezu
an. Mit ihr gewinnen Städte und Gemeinden neue Bedeutung, weil
dort
Arbeitsplätze und Wertschöpfung entstehen sowie auch eine
Stromversorgungsautarkie.
Sie bietet den Bürgern die Möglichkeit, an der
Energieversorgung
teilzuhaben und mitzubestimmen. Das Stromnetz von morgen umfasst neue
Elemente,
um die Erzeugung und Nachfrage von Strom in Einklang zu bringen. Dazu
gehören
intelligente Stromnetze und Zwischenspeicher, die z.B. auch die Batterien
von Elektroautos sein können.
Eine saubere und sichere
Stromversorgung
ist jedoch mittelfristig nur zu erreichen, wenn die Erneuerbaren
Energien
stets und uneingeschränkt Vorfahrt haben. Dies ist bislang nicht
der
Fall, auch wenn es behauptet wird und sogar gesetzlich vorgeschrieben
ist.
Dezentralisierung und
Versorgungsautarkie
liegen allerdings nicht im Interesse der Stromkonzerne, die mit ihrem
winzigen
Anteil von Erneuerbaren Energien allenfalls PR und Greenwashing
betreiben.
Hinzu kommen Regierungen, die sich –
so
scheint es – in den Händen der Konzerne befinden. Nicht
Regierungen
sind es, die uns regieren, sondern Kartelle und Finanzmärkte.
Es ist daher kaum zu fassen, dass so viele Atomkraftgegener/innen immer noch monatlich brav ihre Stromkosten an die Atomlobby bezahlen und diese damit weiterhin unterstützen und tragen. Nach den letzten Umfragen zu urteilen müsste es theoretisch schon über 60% Ökostromkunden geben. Mehr bei 3sat.de/mediathek/mediathek.php?mode=play&obj=13611 |
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