Umweltbrief
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Die emissionsfreie Gesellschaftvon Norbert Drews (Herausgeber)
Die natürlichen Energiequellen bieten insgesamt 3078 mal so viel Energie,
wie derzeit weltweit benötigt wird! Bis zum Beginn der industriellen Revolution vor 200 Jahren war unsere Lebensweise nachhaltig und produzierte daher keinen Treibhauseffekt. Heute steigt allein der CO2-Ausstoß pro Jahr um 3%. Die weltweite Erwärmung hat damit zu tun, dass immer weniger der von der Erde ausgesendeten Strahlung durch die Atmosphäre ins Weltall gelangen kann. Was müssen wir heute tun und lassen, damit unsere Kinder und Kindeskinder noch eine lebenswerte Zukunft haben? Eines ist ganz klar: Die rasant steigenden
Energiepreise treiben nicht nur Europa, sondern alle Staaten weltweit in
den Ruin – das bedeutet Krieg um die letzten Reserven. Krieg wiederum erzeugt
sehr viel Emissionen.
Das arktische Meereis zerfällt weiterhin
mit dramatischem Tempo: Gerade ist ein Jahrtausende altes Eisschelf losgebrochen
und treibt nun im Ozean. Schon jetzt übertrifft der Verlust an Eisfläche
im hohen Norden die Erwartungen von Forschern bei weitem.
Schmilzt das Grönland-Eis, kann der
Golfstrom unterbrochen werden und uns eine sehr plötzliche Eiszeit
in Europa bescheren. Mindestens 500 Millionen Menschen werden dann zu Flüchtlingen.
Wo sollen sie hin?
Die nächsten zehn Jahren werden entscheidend sein für die Zukunft des Planeten: Innerhalb dieses Zeitraums müssen wichtige Weichenstellungen im Bereich Klima, Umwelt und soziale Lebensbedingungen erfolgen, um noch wirksam dem Klimawandel entgegenzutreten. "Noch können wir es uns leisten, Maßnahmen gegen den Klimawandel zu ergreifen. Tun wir jetzt nichts, werden wir es bald nicht mehr können", sagt Sir David King (oberster wissenschaftlicher Berater der britischen Regierung). Bei einer Finanzkrise reagieren die Regierungen
sofort mit milliardenschweren Rettungspaketen. Beim Klimawandel hingegen
reagiert man äußerst zögernd; da geht es dann um 2020 oder
gar erst 2050. Und das, obwohl der Klimawandel weit schneller und stärker
voranschreitet als prognostiziert wurde.
Wenn wir vermeiden wollen, dass schon in
wenigen Jahrzehnten die wenigen Überlebenden (unsere Kinder oder auch
wir selbst) ihr Dasein als hungernde Höhlenbewohner fristen sollen,
müssen wir JETZT handeln!
In der Geschichte der Menschheit gibt es
etliche Beispiele für Hochkulturen, die ausstarben, weil es ihnen
nicht gelang, ihre Gewohnheiten zu ändern. Gut möglich, dass
zukünftige Generationen sich fragen werden, wie diese hoch entwickelte
Zivilisation des 21. Jahrhunderts – ja, das sind wir – es fertiggebracht
hat, sich selbst auszurotten.
Die schnelle Umkehrung der Emmissionsspirale ist also das wichtigste soziale, ökologische, ökonomische und politische Ziel überhaupt. Wir müssen unseren Energie- und Ressourcenverbrauch in dem Maße durch Erneuerbare Energien ersetzen, wie er im 19. und 20. Jahrhundert entstanden ist und im 21. Jahrhundert noch entstehen wird. Emissionshandel erfüllt nur eine manipulierbare
Alibi-Funktion, denn das Freikaufen von Problemen funktioniert nicht.
Ganz Europa kann zu 100% mit alternativem Strom versorgt
werden. Kostengünstig, zeitnah, emissionsfrei.
Die meisten Menschen wollen sich so verhalten,
wie es in ihrem Umfeld üblich ist. Veränderung macht meistens
Angst, doch die Überwindung bringt fast immer Segen.
Wissenschaftler haben herausgefunden, dass Menschen ihren Energieverbrauch sofort reduzieren, wenn ihnen gesagt wird, dass die Nachbarn etwas sparsamer sind. In einem Versuch wurde jedem Haushalt einer Gemeinde mitgeteilt, wie viel Strom die Nachbarn verbrauchen. Ergebnis: Menschen, die sonst viel Strom verbrauchten, drosselten ihren Konsum. Wettbewerb, Wissensdurst und der Hunger nach Anerkennung müssen nur richtig stimuliert werden, schon verbessern sich die Noten. Und wenn wir schon in sozialen Netzwerken wie Twitter, MySpace und Facebook freiwillig intimste Details preisgeben, warum nicht auch unsere Ökobilanz ins Netz stellen, um ein bisschen damit zu prahlen? Es ist nicht ideal, aber längst notwendig, dass wir das Richtige aus den falschen Gründen tun - für alles andere fehlt die Zeit. "Wer andere überzeugen will, muss seinen Stil leben. Es ist zukunftbezogen, ohne viel Material auszukommen", sagt Bergbezwinger Reinhold Messner. "Wir können alle Krisen auf dieser Erde lösen, wenn wir viele kreative Menschen zum Miteinander animieren können."
Je schneller wir also zu einer globalen
emissionsfreien Gesellschaft werden, desto gnädiger wird das Klima
in den nächsten Jahrzehnten mit uns umgehen.
Gefördert werden dürften nur noch Erneuerbare Energien, während die alten Erzeuger-Kartelle, die Industrie (und auch die Verbraucher) für alle Emissionen und auch für ihren Ressourcenverbrauch kräftig zur Kasse gebeten werden. Wir brauchen eine Ressourcensteuer und eine emissionsabhängige Besteuerung für jedes Produkt! Computer sind dann keine Klimakiller, wenn die Energie für ihre Herstellung und ihren Betrieb mit Erneuerbaren Energien gespeist werden. Das gilt auch für Autos, die vollständig recyclebar und mit Ökostrom hergestellt und betrieben werden sowie für die meisten Konsumprodukte. Wir brauchen eine elektrifizierte Sharing-Mobilität, solares und geothermisches Heizen sowie eine emissionsfreie Industrie, die allesamt erneuerbar gespeist werden. Wir dürfen nicht einseitig ökonomisch
denken und darauf warten, bis die fossilen Ressourcen zu teuer geworden
sind und zum Umdenken zwingen, während andererseits die Klimaschäden
ins Unermessliche wachsen – auch ökonomisch.
Umweltprobleme müssen auch gesetzlich gelöst werden, doch wir haben ein Systemproblem: Wachstumswahn, Defizite der Marktwirtschaft, die Gleichgültigkeit der Verbraucher und die Grenzen nationaler (oftmals korrumpierter) Politik verbinden sich zu einem System, das nicht ausreichend werteorientiert ist und deshalb gerade die Probleme der Nachhaltigkeit nicht lösen kann. Vorsicht Greenwashing:
Verzicht ist keine Lösung, denn die
Menschen verzichten erst dann, wenn Sie es müssen.
Eine emissionsfreie Gesellschaft erfordert
natürlich auch die Umstellung von Normen und Werten – ein neues Bewusstsein,
einen grundlegenden Kulturwandel: Think global – buy local.
Je langsamer wir gehen, desto schneller
kommen wir voran.
Das Klima liegt in Konsumentenhand.
Auch ständig neue Sachen zu kaufen
ist dann geradezu pervers, denn erhöhter Ressourcenverbrauch erzeugt
Emissionen und vergrößert unser Entsorgungsproblem. Das gilt
auch für Flugreisen, dem schlimmsten Klimakiller. Kultivierte Menschen
würden sich dafür in Grund und Boden schämen. Denn wer sich
noch über seinen (ausschweifenden) privaten Konsum definiert, dem
muss es wohl an echten Inhalten fehlen...
Nahrungsmittel gibt es unbelasteter,
frischer, sauberer und oft auch vielfältiger aus der Region. Da Obst
und Gemüse aus der Region später geerntet werden kann, ist es
frischer und hat mehr Geschmack. Der strategische Konsum von vielen kann
den Markt verändern!
Der Mensch muss jetzt also erwachsen werden. Wie ein Kind durchs Kaufhaus zu laufen und auf alles zu zeigen, was man nur kurzfristig besitzen möchte, um es schon bald zu (Sonder-)Müll werden zu lassen, geht nicht mehr. Nicht der unreflektierte Konsum-Idiot, nicht der um sich protzende Ressourcenverschwender und Umweltvergifter ist mehr der Star, sondern der bedachte, sich mit nachhaltigem (langlebigem) Luxus umgebende Ressourcenschoner ist ein Held: Jemand, der sich seiner Handlungen und den Auswirkungen für andere und die Natur bewusst ist, sich seiner gediegenden Lebensqualität erfreut und sie auch wirklich lustvoll genießen kann, wird zum Vorbild. Wenig Geld auszugeben, ist plötzlich eine Tugend. Unsere Welt wird nachhaltig sein – oder
gar nicht mehr. Und das gleiche gilt für Unternehmen.
Die Politik muss sich entscheiden, ob die
Struktur der Energieversorgung zukunftsfähig gestaltet wird oder nur
aktuelle Haushaltslöcher gestopft werden sollen.
Da Sie selbst wahrschweinlich keine Lobby haben, um Ihre Interessen zu vertreten,
sollten Sie sich in einem freien Bürgerverein organisieren. Der Umweltbrief ist
aus diesem Grund dem Europäischen Verbund für Umweltschutz AEVU
beigetreten. Konsumieren Sie also weise und zeitgemäß!
Was Sie mindestens tun sollten, wenn Ihnen Ihr Leben und das Ihrer Kinder
lieb ist: Wählen Sie das Strom-Kartell ab und kaufen Sie echten
Ökostrom.
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Ökostrom + BiogasNur wenn genügend Haushalte Ökostrom (Grünen Strom) kaufen, können die Atomkraftwerke und Kohlekraftwerke endlich abgeschaltet werden! Der Wechsel des Gas- oder Stromlieferanten ist kostenlos und reibungslos, denn die Stromversorgung ist gesetzlich garantiert. Technische Änderungen sind nicht erforderlich.
Grün ist sexyGrün ist sexy, grün ist IN.
Was sexy ist und warum, lässt sich bereits an uralten archaischen Mustern ablesen.
Energieverbrauch senkenWie man den Energieverbrauch der Welt um 73 Prozent senkt:
Nachhaltig LebenDer nachhaltige Mensch kann Glück aus dem Bewusstsein seiner eigenen Wichtigkeit gewinnen und ist dadurch im Stande, sich von äußeren Belohnungen unabhängig zu machen. Dies ist ein Plädoyer für eine offene und zukunftsfähige Gesellschaft, die nicht aus Frust und Langeweile konsumiert, sondern bewusst lebt und dies auch genießen kann!
Diesel, Partikelfilter und gefährlicher FeinstaubDer Anteil grober Rußpartikel in Dieselabgasen wurde in den letzten Jahren verringert. Gefährlich sind aber nicht so sehr diese, sondern die "lungengängigen", sehr kleinen Rußteilchen. Je kleiner die Partikel sind, umso tiefer dringen sie in die Lunge ein. Es ist tragisch, aber durch die Filtersysteme ist der Ruß gefährlicher geworden als früher. Bei den feinen und ultrafeinen Partikeln versagen die natürlichen Abwehrmechanismen der Lunge.
RegionalgenossenschaftenFür ein umweltgerechtes Leben ist
die Mitgliedschaft in einer Regionalgenossenschaft von Vorteil.
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TreibhausgaseJede Sekunde werden 800 Tonnen an CO2 oder anderen Treibhausgasen in die Atmosphäre geblasen – jede Sekunde! Zum Echtzeit-Treibhausgaszähler
NASA-Info
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