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Hintergrund-Informationen aus Umwelt, Wirtschaft und Finanzen



DEKRA Umfrage: Autofahrer bereit für den Umstieg.

In einer Umfrage der DEKRA erklärten sich 94,9% aller Befragten grundsätzlich bereit, auf alternative PKWs, die mit Gas, Biodiesel oder einer Kombination aus Verbrennungs- und Elektromotor (Hybridantrieb) angetrieben werden, umzusteigen! 82,2% der Teilnehmer würden auch einen höheren Anschaffungspreis in Kauf nehmen, wenn er sich durch niedrige Betriebskosten in absehbarer Zeit amortisiert. 
Für mehr Umweltschutz durch ein alternativ angetriebenes Auto würden viele Autofahrer auch Nachteile in Kauf nehmen, so etwa geringere Fahrleistungen (66,7%), geringere Reichweite (47,2%), ein dünneres Tankstellennetz (47,1%) oder kürzere Wartungsintervalle (40,7%). Die Anschaffung von Alternativ-Autos sollte nach Ansicht der meisten Befragten (92,4%) vom Staat stärker gefördert werden. In punkto Information zu alternativen Antriebsarten gibt es allerdings noch großen Nachholbedarf: Nur etwa jeder sechste (17,2%) fühlt sich über Alternativ-Antriebe ausreichend informiert.
dekra.de/dekra/presse/show.php3

Selbst in Amerika scheint ein Umdenken zu beginnen: der Absatz der Sprit-fressenden Trucks und Geländewagen geht zurück, die Nachfrage nach Hybrid-Fahrzeugen, die auch steuerlich begünstigt werden, steigt.

>>> Wo bleiben also die vom Kunden geforderten neuen Konzepte der Autoindustrie???


Wer sind die größten Verursacher von Feinstäuben?

Lastwagen (über 3,5 t) und Pkw erzeugen pro Jahr knapp 20.000 Tonnen Partikel, davon fast 64% von Lkw. In Städten sind Laster für rund zwei Drittel der Feinstäube verantwortlich! Und Lkws haben ohnehin keinen Rußfilter.
Quelle: ADAC Motorwelt April 2005.
Fahrzeuge, wie Busse, LKWs und - ganz wichtig - Baumaschinen sind die größten Verursacher von Feinstäuben. Die können schon mal als Spitzenwert bis zu zehn Prozent der Feinstäube in einer Region erzeugen.
Hinzu kommen die Industrie, Müllverbrennungsanlagen, Heizungen der Privathaushalte, aber auch Abrieb von Bremsen und Asphalt sowie Schüttgüter. Dazu zählen Kohle, Sand, Getreide, Salz usw. Das Umweltbundesamt (UBA) schätzt, dass durch Ruß und Feinstäube in der Bundesrepublik jedes Jahr etwa 14.000 Menschen frühzeitig sterben.


Feinstaub-Plaketten für Autos.

Das Bundesumweltministerium hat die Eckpunkte für eine Verordnung vorgelegt, mit der die Kennzeichnung von Kraftfahrzeugen mit Dieselmotoren bundeseinheitlich geregelt werden soll. Diese Fahrzeuge können zur Einhaltung der Feinstaubgrenzwerte ganz oder teilweise von möglichen Verkehrsbeschränkungen ausgenommen werden. Die begünstigten Fahrzeuge werden durch Plaketten gekennzeichnet.
Das Bundesumweltministerium kommt mit der Kennzeichnungsverordnung einer einmütigen Bitte der Länder-Verkehrsministerkonferenz nach. Soweit örtliche Fahrverbote verhängt werden sollen, wird es nun für die örtlichen Behörden möglich, dieses Verbot zu differenzieren und auf vergleichsweise schmutzige Diesel-Fahrzeuge zu beschränken. Die Besitzer eines russarmen Fahrzeuges erhalten mit der Plakette einen Benutzervorteil. Damit entsteht für Diesel-Fahrer ein zusätzlicher Anreiz, ihr Fahrzeug mit einem Partikelfilter nachzurüsten. Die Regelungen zur Anwendung der Verkehrsbeschränkungen obliegen den Ländern. 
Die Kennzeichnung betrifft Lkw, Pkw und leichte Nutzfahrzeuge. Fahrzeuge mit Dieselmotor werden nach der Höhe ihrer Partikelemissionen in drei Emissionsgruppen eingeteilt. Die Gruppen mit den jeweils höchsten Emissionen erhalten keine Plakette. 
Auch Fahrzeuge mit Otto-Motor erhalten eine Plakette, denn sie müssen ebenfalls als partikelarm gekennzeichnet werden.  Mehr bei
umweltdialog.de/Demnaechst_Feinstaub_Plaketten_fuer_Autos.php


Deutsche Autoindustrie: Klage statt Innovation.

Der US-Bundesstaat Kalifornien hat ein Gesetz verabschiedet, wonach ein Pkw im Sonnenstaat der USA ab 2009 nur noch unter 8,4 Liter Sprit pro 100 Kilometer und ab 2016 nur noch unter 5,3 Liter verbrauchen darf. Für die deutschen Autobauer ist diese Vorgabe technisch überhaupt kein Problem - VW hat schon 2002 das Ein-Liter-Auto präsentiert. Trotzdem klagen die deutschen Autokonzerne VW, Daimler-Chrysler, BMW und Porsche nun gegen dieses Gesetz in Kalifornien, weil sie weiterhin ihre protzigen S-Klasse-7er-Phaeton-Cayennes-Panzer verkaufen wollen.
In Deutschland ist schon heute das meist gekaufte Umweltauto der "Prius" von Toyota. Die Arbeitsplätze für dieses Hybrid-Auto entstehen allerdings in Japan, obwohl die Hybrid-Technik in Deutschland erfunden und entwickelt wurde. Aber die Vorstände an der Spitze der deutschen Autokonzerne verschlafen jetzt auch noch den US-Markt. Man muss wissen: Von den 10 größten Spritfressern in Kalifornien kommen sieben aus Deutschland. Das gefräßigste Auto ist der M3 von BMW - es verbraucht 23 Liter für 100 Kilometer!
Die Bosse der deutschen Autokonzerne führen seit Jahrzehnten das schöne Wort "Innovation" im Mund und bauen noch immer die falschen Autos. Gegen jede wirkliche Innovationen haben sie sich schon immer gewehrt: Gegen den Drei-Wege-Katalysator, gegen den Rußfilter und jetzt gegen das Spritsparen.

Gegen diese Borniertheit hilft nur eines: Wir kaufen keine deutschen Autos mehr, bis auch die Herren von Wolfsburg, Stuttgart, Rüsselsheim und München moderne Autos auf der Höhe der Zeit bauen. Wer lieber Prozesse führt anstatt sich auf Innovation einlässt, hat es auch nicht besser verdient.  Mehr bei
sonnenseite.com/fp/archiv/Akt-News/6138.php


Feinstaub - Hamburg hat zu wenig gemeldet.

Durch eine Übermittlungspanne hat Hamburg über Monate zu geringe Feinstaub-Konzentrationen an das Umweltbundesamt in Berlin geschickt. In der Hansestadt liegt die Meßstation Habichtstraße mit bereits 14 Überschreitungen in diesem Jahr vorn. Dies war lange nicht klar, denn bis vor fünf Wochen wurden die Feinstaub-Werte dieser Station überhaupt nicht registriert.
"Die kritischen Tage in Bezug auf Feinstaub sind Silvester und Ostern, wegen Feuerwerk und Osterfeuer. Die liegen hinter uns." Bis August sei die Stadt auf Grund der Wetterlage im Grunde staubfrei, erst im November und Dezember gehe der Wert durch das Heizen wieder etwas hoch.
Sollte der Wert von 35 Tagen doch überschritten werden, droht der Stadt dennoch kein Fahrverbot. "Das kommt für uns nicht in Frage. Das ist schädlich für den Handel", sagte Klaus-Peter Hesse, verkehrspolitischer Sprecher der CDU-Bürgerschaftsfraktion, dem Hamburger Abendblatt.  Mehr bei
abendblatt.de/daten/2005/03/31/415720.html

Sollten wir angesichts dieser Lage nicht besser auf Sylvester-Feuerwerk und Osterfeuer verzichten?


Smog-Alarm: Besser zu Hause bleiben!

Es ist unbestritten, dass Luftverschmutzung auch zum Tod führen kann. Diesel-Abgase können Blutgerinnsel bilden und diese können wiederum zu Herzinfarkten und Schlaganfällen führen. Zudem konnten Forscher an Mäusen deutlich machen, dass Smog das Immunsystem beeinflusst.
"Die wesentliche Botschaft lautet, dass sich Menschen, die schon an Herzproblemen leiden, zwar regelmäßig körperlich betätigen, dies aber vor allem bei Smogalarm im Freien unterlassen sollten", so der Kardiologe David Newby von der University of Edinburgh, der die klinische Studie geleitet hat.
Andere Wissenschaftler wie etwa der Toxikologe Benoit Nemery von der Katholischen Universität Leuven in Belgien gehen allerdings eher davon aus, dass kleine Partikel in den Blutkreislauf gelangen und das Herz direkt schädigen.
Dazu Luftschadstoffexperte Gerhard Fleischhacker: "Der Dieselpartikelfilter, der von der Autoindustrie derzeit als Allheilmittel angeboten wird, ist nicht in der Lage, die gefährlichen Partikel zu beseitigen. Ein Partikelfilter kann die gefährlichen und schädlichen Nanopartikel gar nicht abscheiden. Eine erhebliche Menge bzw. Masse an Schadstoffen gelangt immer noch in die freie Atmosphäre", erklärt der Experte. "Da Nanopartikel kleiner 100 Nanometer nicht abgeschieden bzw. nicht aus dem emittierten Abgasstrom entfernt werden können, bleibt das enorme, die Gesundheit gefährdende Potenzial der vielen Mrd. kanzerogenen Ultrafeinstpartikel nach wie vor erhalten", argumentiert Fleischhacker. Das Gesundheitsrisiko werde noch dadurch verstärkt, dass dem Laien immer wieder versichert werde, in mit dem Einbau eines "Rußfilters" die Abgase "sauberer" bzw. die Russ-Emissionen fast zur Gänze eliminiert würden.




 
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19.04.2008